SEO

Organischen Traffic analysieren mit dem GSC Leistungs-Report

Sven Giese / 16. Mai 2025

Neon-futuristische Cartoon-Grafik: Smart-Lemon mit AR-Brille und Tablet analysiert zusammen mit GSC-Roboter den Google-Search-Console-Leistungs-Report; holografische Diagramme im Hintergrund.
  • Home
  • Blog
  • Organischen Traffic analysieren mit dem GSC Leistungs-Report

Der vorliegende Artikel widmet sich dem vielleicht wichtigsten Report in der Google Search Console (GSC) – dem „Leistungen-Report“.

Mit den dort enthaltenen Daten erhältst du detaillierte Informationen darüber, zu welchen Suchanfragen du wie häufig ausgespielt wirst, welche URLs wie gut performen und noch vieles mehr. Diesen Report zu verstehen, ist für die tägliche SEO-Arbeit unerlässlich. Wir zeigen dir, wie du deinen organischen Traffic analysierst! Oder du fragst dich, warum bestimmte Seiten gar nicht erst gecrawlt werden? Dann wirf unbedingt einen Blick in den Crawling-Bericht der Google Search Console – und wie du ihn richtig nutzt.

Wo finde ich den “Leistungs”-Report in der GSC?

Du findest die Daten unter Leistungen → Google Suche-Ergebnisse. Es gibt hier noch weitere Reports für Discover und je nachdem Google News. Wir beschränken uns an dieser Stelle aber auf den ersten Report. Dieser ist für die allermeisten Domains auch der wichtigste.

Screenshot der Leistungs-Übersicht in der Google Search Console

Filter und Kennzahlen in der Google Search Console

Standardmäßig siehst du zunächst die Klicks und Impressionen der letzten drei Monate. Mit dem “Neu”-Button kannst du zusätzliche Filter (Suchanfrage, Seite, Land, Gerät, Darstellung in der Suche) setzen. Darauf gehen wir gleich ein.

Die GSC reported Klicks, Impressionen, Click-through-Rate (Klicks geteilt durch Impressionen) und die durchschnittliche Position. Durch einen Klick auf das jeweilige Feld erhält das Diagramm und die Tabelle darunter weitere Informationen.

Hinweis 1: Klicks entsprechen nicht Nutzern oder Sitzungen aus Google Analytics! Das ist ein häufig gemachter Fehler. Ein Klick ist der Klick auf einer Google-Suchergebnisseite auf deine Domain. Wenn du nur ausgespielt, aber nicht angeklickt wirst, ist es eine Impression. Eine genaue Erklärung gibt es in der Google-Dokumentation.

Hinweis 2: Seit einiger Zeit kannst du bei im “Suchanfragen”- und “Seiten”-Filter reguläre Ausdrücke verwenden, um komplexere Filterungen vorzunehmen. Google selbst liefert in der GSC-Dokumentation wichtige Hinweise dazu.

Anwendungsfälle und Praxistipps für SEO-Analysen mit der GSC

Um die Google Search Console richtig zu nutzen, bietet dir der Report unglaublich viele Wege. Wir stellen hier deshalb nur einige typische Anwendungsfälle vor.

a) Analyse eines Traffic-Rückgangs

Hast du einen Rückgang bei Klicks, Impressionen oder Positionierung? Verwende einfach den Datumsfilter, um verschiedene Zeiträume miteinander zu vergleichen. Das eignet sich gerade auch für einen Performance-Vergleich vor oder nach einem Relaunch. Alternativ: Nutze den Seitenfilter, um bestimmte Verzeichnisse deiner Domain zu analysieren.
Screenshot eines Klicks- und Impressionen-Verlaufs in der Google Search Console.

Der Traffic-Rückgang ist hier sehr deutlich. Verwende Datums-Vergleiche und dann den „Seiten“-Tab, um genauere Rückschlüsse zu ziehen.

b) Brand-/Non-Brand-Traffic analysieren

Wie viele deiner organischen Klicks kommen über Brand-Anfragen und wie viele eben nicht? Nutze dafür den “Suchanfragen”-Filter und dort den “Vergleichen“-Tab. So kannst du schnell erkennen, wie (un)abhängig du von deiner Marke im SEO-Bereich bist. 

Tipp: Nutze Regex (also “Benutzerdefiniert” → “Stimmt mit dem RegEx überein” vs. “Benutzerdefiniert” → “Stimmt nicht mit dem RegEx überein”), um verschiedene Schreibweisen deines Brands abzudecken. Wenn du also nur für deine Marke gefunden wirst, solltest du dir vielleicht Gedanken über ergänzende Inhalte machen. 😉 

Screenshot eines Vergleichs von Non-Brand und Brand-Traffic in der Google Search Console.

Vergleich von Brand-Performance (oben) vs. Non-Brand-Performance (unten). Je nach Markenbekanntheit ist ein deutlicher Fokus auf den Brand nicht unüblich. Für SEO spannend ist aber eigentlich eher der Non-Brand-Bereich.

				
					.^*(marke1|marke2|marke1.de).
				
			

c) Low-hanging Fruits

Wirf einen Blick auf die Suchanfragen, bei denen du zwischen Position 4 und 20 rankst. Nutze dafür bei Bedarf die Filterposition in der Tabelle, um einen schnellen Überblick zu erhalten. Prüfe dann, welche Seite (einsehbar über den Seiten-Tab) für diese Suchanfrage ausgespielt wird und schaue, inwiefern du diese Suchanfrage im Inhalt (und/oder Snippets und Zwischenüberschriften) eingebaut hast. Orientiere/priorisiere nach der Anzahl an Impressionen: Je mehr Impressionen eine Suchanfrage hat, umso potenziell lohnenswerter. Alternativ kannst du auch einen spezifischeren Positionsfilter setzen: Mit 11–20 fokussierst du dich auf die Ergebnisse der zweiten Suchergebnisseite.

Screenshot von Suchanfragen nach Position gefiltert in der Google Search Console.

Low-hanging Fruits: Die Suchanfragen sind hier nach Position sortiert. Bei diesem Beispiel filtern wir ab einer durchschnittlichen Position 4. Können/wollen wir uns auf eine bestimmte Suchanfrage stärker fokussieren?

d) Inhalte mit Potenzial

Ähnlich wie bei den low-hanging fruits handelt es sich hierbei um Suchanfragen, die Potenzial aufweisen (= hohe Impressionen erzielen), jedoch eine etwas umfassendere Überarbeitung benötigen, um besser zu ranken. Das kann zum Beispiel bedeuten, auf der Seite einen kompletten Textabschnitt zu ergänzen. Erfahrungsgemäß findest du auf den Positionen 40–60 einige Beispiele dafür. Wichtig: Denke immer daran, die Suchintention der Suchanfrage zu überprüfen und sicherzustellen, dass du die Intention auch abdecken kannst (und willst).

Screenshot von Suchanfragen gefiltert nach Position in der Google Search Console.

Wichtig: Nach der Identifizierung der Suchanfragen auf die jeweilige Suchanfrage klicken und dann auf den „Seiten“-Tab klicken, um zu sehen, welche URL dafür ausgespielt wird.

e) Keyword-Kannibalisierung

Kannibalisiert sich deine Website untereinander? Du solltest immer Eindeutigkeiten schaffen, um es Google so einfach wie möglich zu machen. Um das zu analysieren, wählst du eine einzelne Suchanfrage aus und überprüfst im Seiten-Tab, ob dort mehrere URLs Klicks und Impressionen im größeren Maße produzieren. Falls ja, heißt es in der Regel: Inhalte zusammenführen und nur eine einzige URL behalten. Die anderen Seiten sollten dann auf diese weiterleiten.

Screenshot von rankenden URLs für eine Suchanfrage in der Google Search Console.

Klassischer Fall von Keyword-Kannibalisierung: Für die Suchanfrage [facebook betreuung agentur] – oben als Filter gesetzt – ranken zwei verschiedene URLs mit ähnlich vielen Impressionen – für Google ist unklar, welche URL die wichtigste dafür ist.

f) URLs mit niedriger CTR

Gibt es bei dir URLs mit vielen Impressionen und einer guten Positionierung, aber einer niedrigen Klickrate (CTR)? Häufig liegt dies an schlechten und/oder nicht optimierten Title- und Meta-Description-Angaben. Klares To-do: Snippets überprüfen und andere Varianten testen!

Screenshot des Leistungs-Report der Google Search Console, gefiltert nach Position und CTR.

Filtern nach Position (kleiner als 5) und sortiert nach CTR: Welche URLs ranken gut, werden aber nur selten angeklickt?

Strukturierte Daten wie FAQ-Markup oder Produkt-Snippets können die Klickrate ebenfalls positiv beeinflussen. Wie du diese Potenziale in der GSC erkennst, zeigen wir dir in unserem Artikel zu den Nutzerfreundlichkeit-, Shopping- und Verbesserungen-Reports.

g) Alte Inhalte finden

Gibt es auf deiner Domain veraltete Inhalte? Setze einen Datumsfilter für die letzten 28 Tage und gib einen Filter (Suchanfrage oder Seite) für ein Jahr ein. Das geht am besten über eine Regex: „.*(2017|2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024).*“ (ohne Anführungszeichen). Du findest eine Liste von Suchanfragen für Inhalte, die immer noch für vergangene Jahre gerankt werden. Hier gilt es dann zu entscheiden: Kann ich mit den alten URLs noch etwas anfangen (indem ich sie bspw. weiterleite) oder können sie ansonsten weg?

Screenshot eines Seitenfilters mit Jahreszahlen in der Google Search Console.

Seitenfilter mit Jahreszahl. Hier ergibt es keinen Sinn, die URLs zu optimieren. 

Verwendete Regex:

				
					.*(2017|2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024).*
				
			

h) Allgemeiner Content-Audit

Wenn du kontinuierlich Inhalte erstellt hast, wird nicht alles davon reibungslos funktionieren. Warum also ständig neuen Content kreieren, wenn du mit Bestand arbeiten kannst? Such nach URLs, die in den vergangenen 16 Monaten wenige oder keine Klicks hatten und niedrige Impressionen aufweisen. Diese Seiten kannst du löschen, mit relevanten URLs zusammenführen – oder in Kombination mit den vorherigen Schritten schrittweise wieder verbessern.

Screenshot einer Ansicht von URLs in der Google Search Console, die in 16 Monaten gar keine Klicks produzierten.

Welche URLs haben in 16 Monaten keine Klicks produziert – welche Gründe gibt es dafür, und kann ich damit noch mehr erzielen?

i) Bonus-Tipp: Bilder-Traffic

Für manche Domains spielt der Traffic über die Google Bildersuche eine große Rolle. Wenn du den Suchtyp-Filter auf “Bild” stellst, siehst du, was genau dir in dem Bereich Traffic bringt. Sortiere hier die Suchanfragen nach Position und schaue, für welche Queries auf der zweiten Seite (also Pos. 11–20) Bilder ergänzen kannst.

Screenshot von mehreren Keywords mit dem gewählten Suchtyp "Bild" und einem Filter im Leistungs-Report der Google Search Console.

Der Suchtyp ist hier auf „Bilder“ gestellt. Für welche Suchanfragen auf der zweiten Seite können wir noch Content (=Bilder) produzieren?

j) Bonus-Regex-Tipp: Keywords kombinieren, Deluxe-Variante

Die unten stehende Regex-Regel erzwingt, dass alle Keywords, die hiermit übereinstimmen, in allen vorhandenen Kombinationen ausgespielt/gefiltert werden. Die Anzahl der Übereinstimmungen lässt sich mit der abschließenden Zahl (3) steuern. Wahrscheinlich bekommt man mit einer 2-Variante bei den meisten Projekten mehr Ergebnisse. Ideal zur Content- bzw. Longtail-Recherche.

				
					^((.*?)?(keyword1|keyword2|keyword3)( |$)){3}.*$"
				
			
Screenshot von mehreren Keywords im Leistungs-Report der Google Search Console.

Keyword-Kombinationen mit drei Wörtern.

Fazit

Wie schon erwähnt, sind die Analysemöglichkeiten mit dem Leistungs-Report dank der Filter beinahe endlos. Die hier vorgestellten Szenarien sollten aber eigentlich für alle Domains sinnvolle Vorgehensweisen, um die Performance zu verbessern.

Als zusätzlicher Reminder: Die GSC speichert die Leistungsdaten nur für 16 Monate. Danach sind sie – standardmäßig – verloren. Aber hier gibt es Workarounds: Unser Artikel „Google-Search-Console-Daten sichern“ zeigt dir eine praktische Extension dafür. 

Traffic ausreichend analysiert? Prima! Dann schau dir unseren Artikel „Google indexiert deine Seite nicht? So prüfst du das mit der Google Search Console“ an.

Sven Giese

Sven ist ein echtes SMART LEMON Urgestein. Er ist seit 2012 bei uns und war der erste Mitarbeiter der Agentur. Als Head of SEO leitet er das SEO-Team und verantwortet in diesem Bereich das Tagesgeschäft. Außerdem bildet er Kolleg:innen in Sachen Suchmaschinenoptimierung aus. Den Großeltern kann man das so erklären: Sven macht was mit Computern. Und mit Nachdenken 😉

SMART LEMON Newsletter

Nichts mehr verpassen! Erhalten Sie aktuelle Infos rund um die Themen SEO, SEA, Web & Social Media.

menu-2