![Ein Bild einer Zitrone, die vor einem Graphen steht, der die Sichtbarkeit einer Domain darstellt](https://www.smartlemon.de/wp-content/uploads/2024/12/core-update-was-tun.jpg)
- Home
- Blog
- Core Update: Was ist das und was tun, wenn du betroffen bist?
Alle paar Monate mischt Google die Karten neu: Bei den sogenannten Core Updates nimmt die Suchmaschine Änderungen am Algorithmus vor, die in der Regel weitreichende Änderungen nach sich ziehen. Dann heißt es für SEOs erst einmal: Ruhe bewahren und analysieren. Weil es immer wieder große Google-Updates gibt, erklären wir, was ein Core Update ist und wie du herausfindest, ob du davon betroffen bist – und wenn ja, in welchem Maße.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist ein Core Update?
- Was ändert Google genau?
- Wo finde ich Ankündigungen von Core Updates?
- Wie finde ich heraus, ob ich betroffen bin?
- Mein Traffic steigt – was tun?
- Mein Traffic sinkt – was tun?
- Unangenehme Wahrheit über Core Updates
- Sonderfall März 2024 Core Update
- Fazit
- Weitere Informationen zu Core Updates
Was ist ein Core Update?
Mehrmals im Jahr nimmt Google bedeutende, weitreichende Änderungen an seinen Suchalgorithmen und -systemen vor, die als „Core Update“ bezeichnet werden. Core-Updates sollen die Qualität der Suchergebnisse verbessern, zielen aber nicht auf einzelne Websites oder Domains, sondern ändern die Bewertung der Inhalte durch Suchalgorithmen in der organischen Suche ab.
Durch diesen globalen Ansatz sind dann eigentliche alle Domains von den Auswirkungen betroffen. Einziger Unterschied: während einige Domains Rankings und Traffic verlieren, können andere Websites im Zuge zulegen. Dabei kann es auch zu starken Verschiebungen in den Suchergebnissen kommen. Möglich also, dass Google die Karten dementsprechend “neu mischt”.
Was ändert Google bei einem Core Update genau?
Google ist in den vergangenen Jahren stiller geworden, was Details und tiefergehende Informationen zu einzelnen Core Updates angeht. Das Core Update im März 2024 war da die Ausnahme von der Regel.
Insofern verweist Google für die November-Iteration auf die allgemeingültige Seite zu Core Updates (siehe Liste der weiterführenden Links). Dort wird genauer erklärt, warum es solche Updates gibt und was zu tun ist. Auf dieser Grundlage haben wir selbst auch einige Empfehlungen, wie du mit solchen Situationen umgehst.
Wo kündigt Google seine Updates an?
Google dokumentiert seine Updates und Veränderungen am Suchalgorithmus eigentlich sehr regelmäßig auf ihrem Search Central Blog. Wir empfehlen dir hier aber definitiv die deutlich aktuellere englischsprachige Variante. Falls du automatisch auf die deutsche Version weitergeleitet wirst, entferne einfach das abschließende ?hl=de aus der URL oder wähle über die Sprachauswahl Englisch aus. Googles eigene Search-Central-Accounts auf LinkedIn und X kommunizieren solche Updates auch.
Noch praktischer und deutlich aktueller ist aber das von Google angebotene Status-Dashboad zu den Systemen, auf denen die Google Suche basiert. Hier werden, so die offizielle Dokumentation, Probleme und Änderungen angezeigt, die viele Websites oder Nutzer betreffen. Dazu gehören eben auch die Updates der Suchalgorithmen.Du solltest dir diese URL auf jeden Fall als Bookmark im Browser speichern oder per Feed-Reader den RSS-Feed im Blick behalten. Alternativ kannst du dir über den Dienst visualping.io einen täglichen Alarm für inhaltliche Änderungen auf der Detail-Übersicht aller Probleme und Änderungen der organischen Suche einrichten.
Core Updates bedeuten immer auch goldene Zeiten für SEO-Tools. Denn diese können die oben genannte Fluktuation abbilden bzw. in Relation zu vorherigen Bewegungen setzen. Ein Blick z.B. auf den SISTRIX Google Update Radar zeigt dir an, wie stark die Dynamik der SERPs (Suchergebnisseiten) aktuell ist.
Wie finde ich heraus, ob meine Domain von dem Update betroffen ist?
Zunächst wichtig zu wissen: Core Updates produzieren massive Bewegungen innerhalb der SERPs und Google selbst weist explizit darauf hin, dass das vollständige Ausrollen des Updates bis zu vier Wochen dauern kann. Es reicht also nicht aus, mithilfe von der Search Console, SISTRIX & Co. nur einmal zu prüfen, wie deine Domain steht. Deshalb keine voreiligen Schlüsse ziehen und immer wieder prüfen.
Mehr Tipps? SEO-Newsletter abonnieren
Was ist zu tun, wenn meine Rankings und der Traffic steigen?
Eigentlich nichts. Good job und feiern. 😉 Trotzdem im Hinterkopf behalten, dass nach dem Update immer auch vor dem nächsten ist. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein Gewinn oft mit einem Verlust beim nächsten Update einhergeht. Dafür gibt es genügend Beispiele.
Was kann ich tun, wenn meine Domain im Zuge des Updates verloren hat?
Das ist nicht toll und lässt sich auch nur schwer verkaufen, trotzdem gilt es auch hier die Ruhe zu bewahren und einen analytischen Blick auf die Entwicklungen zu werfen. Gibt es Verluste im Ranking, wurden die Domain und ihre URLs nicht zwingend als Spam markiert oder eine manuelle Aktion erhalten. Vielmehr gilt es hier einen genaueren Blick darauf zu werfen, wodurch dieser negative Impact entstanden ist und welche Inhalte scheinbar einer Optimierung bedürfen. Hier kann ein kostenpflichtiges SEO-Tool wie SISTRIX hilfreich für einen schnellen Überblick sein. Ein sehr deutliches Beispiel:
Noch besser ist hier aber natürlich die Arbeit mit den Daten der Google Search Console (GSC).
a) Betroffene URLs identifizieren
Der Leistungsreport der GSC ist die erste Anlaufstelle, genauer gesagt die Vergleichsfunktion verschiedener Zeiträume. Ausgehend vom Zeitpunkt des Core Updates Traffic-Verlustes interessiert uns der aktuelle Zeitraum im Vergleich zur Vorwoche. Ggf. lohnt sich auch eine längere Zeitspanne über 10 oder 14 Tage. Hier sollte man verschiedene Zeitspannen ausprobieren, allerdings nicht zu weit: Ein Blick über die standardmäßig eingestellten drei Monate kann das Bild verzerren. Den so generierten Datensatz sortieren wir nach Spalte „Differenz“ und aufsteigenden Klicks. So lassen sich die am stärksten betroffenen Seiten in absteigender Reihenfolge identifizieren.
b) Muster bei den URLs erkennen
In der Liste der betroffenen Seiten interessieren uns Muster. Haben diese URLs etwas gemeinsam, lassen sich Regelmäßigkeiten erkennen (Verzeichnis/Kategorie, Inhalte usw.)? Tipp: Das lässt sich mit einem SEO-Tool wie SISTRIX auch super gegenprüfen.
c) Betroffene Suchanfragen identifizieren
Im nächsten Schritt gilt es die Suchanfragen zu überprüfen, für die die zuvor identifizierten URLs Rankings produzier(t)en. Welche Abfragen waren am stärksten betroffen? Auch hier ist die Erkennung jedes Muster hilfreich. Gab es hier lediglich einen Ranking-Rückgang? Hat sich die CTR geändert? Betrifft die Veränderung nur generische Keywords oder auch den Brand?
Pro Tipp: Anstatt jede Seite manuell zu überprüfen, nutzen wir die Erweiterung Search Analytics for Sheets, um uns alle Daten aus der GSC direkt in eine Tabelle zu holen. An dieser Stelle auch noch zwei Tool-Tipps für die Search Console: Der GSC Helper von Stephan Czysch und der Advanded GSC Visualizer von Amin Foroutan sind Chrome-Erweiterungen, die die Darstellung und Analyse von GSC-Daten vereinfachen bzw. beschleunigen. Nicht nur im Rahmen von Core Updates zu empfehlen. 🙂
d) Realitätscheck – Teil 1: Hat sich auf/an den betroffenen URLs etwas geändert?
Im Kontext einer solchen Analyse lohnt sich immer auch Blick auf die aktuelle Version zu Website. Hat sich eine der betroffenen Seiten verändert? Hat die Entwicklung, das Marketing usw. Aktualisierungen durchgeführt? Lässt sich hier keine Änderung feststellen, hilft ggf. der Blick ins Archiv der WaybackMachine.
e) Realitätscheck – Teil 2: URL-Test-Tool in der GSC
Das wird gerne mal im „Wahn“ eines Core Updates vergessen: Produziert eine der betroffenen URLs eine Fehler-Meldung oder Warnungen in der GSC? Sind alle Seiten überhaupt noch indexiert? Liegt hier ein Problem vor, gilt es, das in den Blick zu bekommen. Vielleicht ist das dann auch eher das Problem.
f) Die weiteren Schritte
Bis zu diesem Punkt ist das Vorgehen für jede Domain gleich:
- Identifizieren, ob es überhaupt ein Core Update gegeben hat.
- Identifizieren, ob deine Domain davon betroffen ist.
- Identifizieren, wie deine Domain davon betroffen ist – positiv oder negativ.
Danach unterscheiden sich die Wege je nach Branche und Situation. Ein Verhalten sehen wir aber häufig: Hat deine Domain Verluste erlitten, ist das Verlangen bzw. Verlocken groß, sofort großflächige Änderungen an deinen Seiten bzw. dem Content vorzunehmen. Kurzfristige Änderungen werden negative Update-Auswirkungen aber nicht ausgleichen.
Die Wahrheit über Core Updates, die viele nicht wahrhaben wollen
Vielleicht (so kommuniziert Google auch oft) war deine Website vorher auch „zu gut gerankt“ und ist jetzt aus Sicht der Suchmaschine korrekt bewertet. Auch ist es möglich, dass andere Domains vorher schlichtweg zu schlecht bewertet waren und jetzt einen Boost bekommen haben. Das ist einfach von Fall zu Fall unterschiedlich und bedarf unter Umständen eines SEO-Audits und Strategie-Empfehlung, um sicherzustellen, dass es beim nächsten Update wieder nach oben geht.
Sonderfall: Das große Core Update im März 2024
Deine Website hat mit dem Core Update vom 8. März 2024 Sichtbarkeit und/oder Klicks verloren? Diese Aktualisierung war insofern eine besondere, weil es durch die nochmalige/ausdrückliche Nennung von hilfreichen Inhalten und einer Aktualisierung der Spam-Richtlinien flankiert wurde. In Kurzform:
- Missbrauch von Expired Domains: Missbrauch abgelaufener Domains tritt auf, wenn ein abgelaufener Domainname gekauft und hauptsächlich dazu verwendet wird, die Rankings zu manipulieren, indem Inhalte gehostet werden, die den Nutzern wenig oder keinen Wert bieten.
- Skalierte Massenproduktion von Content: Die skalierte Massenproduktion von Inhalten (gerade auch mit Blick auf das Aufkommen von KI-Tools) bezieht sich auf die Erstellung vieler Seiten in erster Linie zum Zweck der Manipulation von Suchrankings und nicht zur Hilfe für Nutzer. Diese missbräuchliche Praxis konzentriert sich in der Regel auf die Erstellung großer Mengen unorigineller Inhalte.
- Site Reputation Abuse: Missbrauch des Site-Rufs tritt auf, wenn Seiten von Drittanbietern mit wenig oder keiner Beteiligung des Erstanbieters veröffentlicht werden, wobei der Zweck darin besteht, die Suchrankings durch Ausnutzung der Ranking-Signale der Erstanbieter-Site zu manipulieren. Es werden nicht nur Inhalte abgestraft, die direkt von Partnerseiten stammen. Google sendet auch manuelle Maßnahmen an Websites, die Inhalte von Partnern enthalten, selbst wenn diese Inhalte vollständig von den Mitarbeitern der Publikation geschrieben wurden.
Was nicht bedeutet, dass Google dir diese Spam-Methoden automatisch unterstellt, wenn du negativ betroffen warst. Aber selbst für die ohnehin schon umfangreichen Core Updates war die Iteration im März besonders groß. Falls du aber Methoden wie die Site Reputation Abuse verwendest: Google macht hier Ernst. So hat das Forbes-Advisor-Verzeichnis innerhalb von zwei Wochen de facto seine ganze Sichtbarkeit in den USA (über 50 SI-Punkte!) verloren:
Core Updates: „Notwendiges Übel“?
Wer auf organischen Traffic setzt, kommt um Core Updates nicht vorbei. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass nicht jede Aktualisierung auch zwangsläufig Auswirkungen auf dein Projekt haben muss. Falls du das aber vermutest, hast du jetzt die entsprechenden Workflows an der Hand, um das auszuwerten. Und falls du nicht weiterkommst, sind wir ja auch noch da – schreib uns einfach. 😊
SEO insgesamt wird komplexer, vor allem weil wir indessen stärker gewichtete Qualitäts- und Nutzersignale haben, die sich teilweise nur schwer analysieren und mangels Daten auch nicht als Benchmark messen lassen. Hier sollte man auch mal wieder die Gatekeeper-Stellung und das quasi-Monopol von Google hinterfragen, denn am Ende entscheidet – wie so oft – alleine Google, was gut und was schlecht ist. Und ob man denen immer Glauben schenken mag, lassen wir unter großen Zweifeln einmal dahingestellt.
Das Thema Core Updates interessiert dich? Dann empfehlen wir dir unseren SEO-Newsletter. Dort erhältst du einmal in der Woche konkrete Tipps und Hintergründe, wie beispielsweise Core Updates. Anmelden lohnt sich!
Weiterführende Informationen und Quellen zu Core Updates
- Ist ein Core Update im Gange? Search Status Dashboard
- Allgemeine Informationen zu Core Updates von Google
- Search Central-Account auf X/Twitter und LinkedIn
- Ankündigung im Search Central Blog zum Core Update im März 2024
- FAQ zu „Helpful Content“
- Zum zusätzlichen Monitoring: SISTRIX Update Radar
- Nützliche Tools:
- Search Analytics for Sheets
- GSC Helpervon Stephan Czysch
- Advanded GSC Visualizervon Amin Foroutan