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Buchrezension: Storytelling – Die Zukunft von PR und Marketing von Petra Sammer
SMART LEMON Team / 18. Juni 2015
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Der Begriff Storytelling ist längst kein Fremdwort mehr in den Branchen des PR und Marketings, doch kaum jemand kann den eigentlichen Kern dieses Begriffs beschreiben oder seine Bedeutung erklären. Mit Petra Sammer hat sich eine erfahrene Praktikerin von der internationalen Agentur Ketchum Pleon an dieses schwierige Thema herangewagt und im September 2014 ein Buch im O’REILLY Verlag herausgebracht. Wir haben einmal ein oder auch zwei Blicke unter die Haube des Buches geworfen.
Übersicht auf einem Blick
Das 240 Seiten starke Buch punktet mit einem übersichtlichen Inhaltsverzeichnis, auf den ersten Blick werden die Kapitel und die dazugehörigen Unterkapitel schnell deutlich.
Aber auch der Rest des Buches überzeugt mit klaren Strukturen. Bereits an der Überschrift der Kapitel wird jeweils ein Kasten eingefügt, der nochmals über die Themen des folgenden Kapitels informiert und so weiß man, was auf einen zukommt. Am Ende jedes Kapitels finden sich eine Liste weiterführender Videos und Links, die das eben gelesene auch visuell darstellen sollen. Checklisten oder ganze Kästen, um Notizen einzusetzen, tragen zur Übersichtlichkeit bei. Kapitel und Thematik, in der man sich derzeitig befindet, müssen nicht umständlich auf vorherigen Seiten nachgeschlagen werden, sondern sind am Seitenende angefügt.
Abbildungen und Graphen sind hinzugefügt, aber durch ihre Farblosigkeit fehlen in diesem Buch einige „Eye-Catcher“. Das Buch hält nüchtern die Schwarz-Weiß-Gestaltung bei, welche für eine Veröffentlichung zur Informationsvermittlung zwar passend ist, jedoch schnell langweilig wirkt. Ein paar wenige Farben hätten dem ganzen einen interessanteren Charakter gegeben und besondere Informationen sicherlich auch einen besonderen Augenmerk verliehen.
Der Anhang enthält für alle Interessierten eine weiterführende Literaturliste, welche überschaubar in Kapitel unterteilt ist.
Viel Information auf wenigen Seiten
Mit der Einleitung wird direkt die Thematik und der Begriff des Storytellings deutlich und vereinfacht den Einstieg in die Welt dieses Begriffes. In insgesamt zehn Kapiteln wird ausführlich um den Begriff Storytelling erklärt, einerseits die historischer Seite, andererseits stehen auch verschiedene wissenschaftliche Kontexte im Fokus, wodurch unterschiedliche Blickpunkte auf dieses Thema beleuchtet werden.
Es folgen Kapitel in denen vor allem die Kreation und die Bausteine einer guten Geschichte in den Vordergrund gerückt werden, die dann in einem kritischen Ausblick auf die Zukunft des Storytellings enden.
Petra Sammer verwendet viele Namen und Studien, die natürlich der Veranschaulichung dienen sollen, dann aber an der kurzatmigen Ausführung scheitern. So fragt man sich oft, warum Informationen und Namen eingeworfen werden, ohne dass diese weiter erklärt werden. Dieser Eindruck zieht sich durch das gesamte Buch, es werden Fachbegriffe erwähnt ohne ausreichende Erklärung zum Verständnis, welche Verbindung diese im Bezug zum Storytelling haben. Am Thema Interessierte müssen oftmals selbst umständliche Recherche zu einigen plötzlich auftauchenden Namen betreiben.
Fazit: Mehr Quantität
Obwohl das Buch in seinem Aufbau überzeugt und viele Themen und Blickpunkte beleuchtet, um damit einen guten Überblick zu verschaffen, liegt darin eben auch sein Schwachpunkt. An einigen Stellen wünscht man sich weniger Informationsfülle und mehr Tiefe in die Thematik, um einige Gedanken besser nachvollziehen zu können.
Wer eine konkrete Antwort auf die Frage „Was ist Storytelling und warum sollte man es nutzen“ sucht, wird diese, zumindest nicht komprimiert im Rezensionsbuch finden. Es geht mehr um das „Wie“ des Storytellings, woraus sich sicherlich auch eine Definition stricken lässt, doch eine Zusammenfassung ihrer Ergebnisse ist nicht gegeben. Ein tiefes Verständnis des Begriffs „Storytelling“ kommt nicht zustande.
Kenner der Materie und Interessierte an wissenschaftlichen Überlegungen zum Storytelling werden durch dieses Buch nicht ausreichend befriedigt, da hierfür eine klare Definition nicht gegeben wird und Weiterführungen ausbleiben.
Alles in allem ist dies ein empfehlenswertes Buch, welches sich aber eher an Einsteiger aus der Praxis richtet, die möglichst schnell die Technik des Storytellings umsetzen wollen. Es ist also vielmehr als Überblick und Einführung in das Thema zu verstehen und ist Lesern mit Vorkenntnissen, als Auffrischung einiger Gedanken zu empfehlen.
Wir bedanken uns beim O’Reilly Verlag, der uns das Buch freundlicherweise zur Rezension zur Verfügung gestellt hat.